Projekte der Kunstsammlung des EPA
Zur Langen Nacht der Münchner Museen am 15. Oktober 2022 bot das Europäische Patentamt (EPA) Führungen durch die normalerweise nicht öffentlich zugängliche Kunstsammlung am Standort Hackerbrücke an. Zudem fand an diesem Abend die Premiere eines Kurzfilmes über Lichtkunst im EPA statt.
Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens, gibt das Europäisches Patentamt zwei Kunstwerke für seine ständige Kunstsammlung in Auftrag. Inspiriert durch das Engagement des Amtes für Nachhaltigkeit, lädt das EPA Künstler ein, Vorschläge zum Thema "Papiertransformation" einzureichen. Bewerben können sich professionelle Künstler aller Nationalitäten, die vorzugsweise in Deutschland oder den Niederlanden leben und arbeiten.
Das EPA verfügt über eine umfangreiche Kunstsammlung, die rund 1 000 Werke umfasst, darunter 40 ortsspezifische Auftragsarbeiten.
Im Rahmen der Veranstaltung „Studienbesuch im EPA" referierte Kristine Schönert (Cultural affairs officer, EPA) über die Kunstsammlung des Europäischen Patentamtes und ihre Bedeutung an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft. 94 Teilnehmer aus der ganzen Welt folgten dem Online-Vortrag, in dem vielfältige Parallelen zwischen Künstlern und Erfindern aufgezeigt wurden - sei es Neugier, Fantasie oder Forschergeist. Während ein Patent eine einzigartige Erfindung des menschlichen Geistes honoriert und schützt, stellt ein Kunstwerk den einzigartigen Ausdruck einer schöpferischen Gestaltung dar. Als Höhepunkt wurde die Kurzfassung des Dokumentarfilms „Exploring art at the EPO" gezeigt, in dem die Teilnehmer interessante Einblicke in die Kunstsammlung des EPA erhielten. Die Veranstaltung wurde von einem bunt gemischten Publikum besucht, die Teilnehmer stammten aus Bereichen wie Physik, Chemie, Recht und Wirtschaft, Studenten und Doktoranden waren ebenso vertreten wie Manager und Patentanwälte.
Kunst und Innovation treffen auf Nachhaltigkeit: in dem soeben erschienenen Buch "Art in the Time of Ecological Disruption" werden einige herausragende Werke aus der Kunstsammlung des EPA besprochen. Die Publikation enthält Interviews sowie zahlreiche
Essays über internationale zeitgenössische Kunstwerke und ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Kuratoren weltweiter
Corporate-Art-Sammlungen. Die Initiatorin des Projekts, die freischaffende Kuratorin Heidi Ballet, wählte Kunstwerke aus,
die zeigen, wie sich die Wahrnehmung des Selbst, des Anderen und der Natur ebenso verändert wie unser Bewusstsein für Umwelt,
Klimawandel, den Umgang mit ökologischen Krisen und die menschliche Resilienz.
Aus der Kunstsammlung des EPA finden sich in der Publikation Magdalena Jetelovás Iceland Project (1992), Carsten Höllers Birds (2006) und Tomás Saracenos ikonischer Flying Garden (2007), der in der Eingangshalle von Bauteil 8 der PschorrHöfe in München zu sehen ist, sowie Martin Parrs Fotoserie The Last Resort (1986). Es handelt sich um die erste Publikation, die von der International Association of Corporate Collections of Contemporary Art (IACCCA) herausgegeben wurde, einem innovativen Forum von Kuratoren aus über 50 Corporate-Art-Sammlungen auf der ganzen Welt.
Wollten Sie schon einmal
die unbekannteren, aber nicht minder beeindruckenden Kulturpfade Münchens entdecken?
Egal, wie gut Sie die Stadt kennen, mit dem Buch "111 Münchner Meisterwerke, die man gesehen haben muss"
von Rüdiger Liedtke (2021) werden Sie unweigerlich etwas Spannendes entdecken.
In der Publikation werden Hannsjörg Voths kosmische Arbeit Zwischen Sonnentor und Mondplatz (1992) in der Kurt-Härtel-Passage des Europäischen
Patentamtes sowie Max Bills monumentale Skulptur Rhythmus im Raum (1994) im Innenhof der PschorrHöfe besprochen. Auch
Nicolas Schöffers majestätischer Chronos 10 B am Isargebäude, André Voltens Kugeln und Kugelkalotten und Phillip Kings faszinierende
Skulptur Cross Bend haben Eingang in das Buch
gefunden. Alle drei Kunstwerke wurden rechtzeitig
zur Eröffnung des Isargebäudes vor etwas mehr als 40 Jahren geschaffen und
prägen die Stadtlandschaft auch heute noch, genauso wie die mehr als 100
weiteren beschriebenen Meisterwerke.
Einen vollständigen Überblick über die EPA-Kunst im öffentlichen Raum finden Sie in unserem offiziellen Führer "Kunst im Außenraum".
Zur Langen Nacht der Münchner Museen am 16. Oktober 2021 zeigt das Europäische Patentamt einen Film über seine normalerweise nicht öffentlich zugängliche Kunstsammlung.
Daneben werden erstmals Nachtführungen zur Kunst in den Außenanlagen der Gebäude des Amts angeboten. Diese Werke werden in einer Lichtinszenierung durch den Münchner Videokünstler Raphael Kurig eigens für die Lange Nacht der Museen künstlerisch in Szene gesetzt.
Mit der deutschsprachigen Fassung des Dokumentarfilms “Exploring Art at the European Patent Office” gibt das Europäische Patentamt dem Münchner Publikum ausführlich Einblick in seine Sammlung internationaler Gegenwartskunst und ermöglicht es den Interessierten, im Anschluss an die Filmvorführung der Kuratorin der “EPO art collection” in einem Live-Chat Fragen zu stellen.
Von der Entstehung bis heute: in dem Beitrag in der Süddeutschen Zeitung wird die Kunstsammlung des Europäischen Patentamtes mit etwa 1000 Werken aus Dutzenden Ländern vorgestellt. Evelyn Vogel erläutert bedeutende künstlerische Positionen wie auch die thematische und programmatische Ausrichtung der Sammlung.
In dem ART@FIVE Talk diskutiert Annemieke Reedijk (Principal Director Operations, HBC, EPA) mit Julian Nida-Rümelin, Philosophieprofessor an der LMU München und ehemaliger deutscher Kulturminister, über das Verhältnis von Wissenschaft/Technologie und Kunst/Kreativität. Moderiert wird dieses erste digitale Gespräch über Kunst im EPA von der Kunsthistorikerin Lisa Zeitz, Chefredakteurin des Kunstmagazins Weltkunst.
München als eine große Open-Air-Kunstausstellung: Weil Galerien und Museen aufgrund der Pandemie seit langem geschlossen sind, richtet sich die Aufmerksamkeit zunehmend auf Kunstwerke, die im öffentlichen Raum zu sehen sind. Franz Kotteder, leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung, beginnt seinen Kunstspaziergang durch München mit einer Auswahl an Kunst im öffentlichen Raum aus der Sammlung des EPA.
Das Europäische Patentamt konnte im Jahr 2020 zahlreiche eindrucksvolle Kunstwerke verschiedenster Künstler aus Europa und der ganzen Welt erwerben. Dazu zählen Arbeiten von Arjan Shehaj aus Albanien, Kristi Kongi aus Estland, Philippe Pastor aus Monaco, Gardar Eide Einarsson aus Norwegen, Tanja Deman aus Kroatien, Rozbeh Asmani aus dem Iran, Feng Chen aus China und der Künstlergruppe Superflux aus Großbritannien. Ausgewählt wurden junge, aufstrebende Künstler aus europäischen Ländern, die in der Sammlung des EPO noch nicht oder kaum vertreten sind, und Künstler, deren Werke an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Technik liegen. Die Arbeiten spiegeln die kulturellen Wurzeln des EPO und die Vielfalt unserer internationalen Organisation wider, denn Kunst fungiert als Katalysator für Innovation und Kreativität, aber auch als Motor für Reflexion und Toleranz gegenüber anderen Perspektiven.
A New Flower Falls Every Day - All Mixed With Daylight, 2020
Oil on canvas
33 cm x 33 cm
© Kristi Kongi
For Those Who Have Experienced The Unforgettable Evenings, 2020
Oil on canvas
33 cm x 33 cm
© Kristi Kongi
Mit START-UP ergreift das EPA die Initiative zur Förderung junger Kunst in einem neuen Community Outreach Programme. Fünf junge Künstler, die an der Akademie der Bildenden Künste München studieren oder aus ihr hervorgegangen sind, wurden eingeladen, Räume der Beschwerdekammern des EPA am Standort Haar mit temporären Interventionen zu bespielen.
Zum kulturellen Engagement des EPA gehört es, die umfangreiche Kunstsammlung durch laufende Forschung und Entwicklung in ihrem Wert zu erhalten. Dass dabei auch hochinnovative Verfahren zum Einsatz kommen, zeigt ein mehrjähriges Projekt im Bereich Kunsttechnologie. Der deutsche Künstler Rolf Lieberknecht und EPA-Kuratorin Kristine Schönert sprechen in diesem Video über die gelungene Rekonstruktion der Lichtinstallation „Kinetic Light Refractions“ vierzig Jahre nach ihrer Entstehung. (Auftragsarbeit 1979/erneut signiert 2019).
Das EPA wurde mit dem Corporate Art Award ausgezeichnet, der am 28. November 2018 im Europäischen Parlament in Brüssel im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres feierlich verliehen wurde. Die internationale Jury würdigte die Kunstsammlung des EPA dafür, dass es ihr gelingt, "das tägliche Arbeitsumfeld durch eine Sammlung von konzeptueller Gegenwartskunst zu prägen".
Information über laufende Ausstellungen, Projekte und Auszeichnungen der Künstler der Sammlung in aller Welt
Mit Materialien aus der Baubranche wie Aluminium und Stahl bricht der österreichische Künstler Michael Kienzer Wahrnehmungsmuster und schafft subtile räumliche Bezüge. Seine lebendige neue Arbeit "Formfolge Vol. 5" (Aluminium, Stahl; 2021) war vom 30. September bis 22. Oktober 2021 in der Wiener Galerie Elisabeth & Klaus Thoman zu sehen. Damit stellt Kienzer eine weitere seiner metallisch glänzenden Arbeiten vor, die oft Vorstellungen von Anziehung und Distanz, Funktion und Dysfunktion, Offenheit und Schließung, Tragen und Belastung kontrastieren. Seine Arbeiten in der EPA-Sammlung "Sketch Vol. 3" (2006) und "Chair with Sculpture Vol. 2" (2007) zeugen ebenfalls von der Gestaltungskraft des Künstlers, der 2011 auf der 54. Biennale in Venedig vertreten war.
Abbildugen © Michael Kienzer
Was ist grün? Ist Biodiesel wirklich grün? Und sind Algen "Superfood", Umweltpest – oder beides? So lauten einige der Fragen, um die es vom 7. bis 16. September in der Ausstellung gREen: Sampling Colour - Farbe Vermessen in der Muffathalle geht.
Im Mittelpunkt der Schau stehen monumentale biotechnische Installationen, Duftporträts von Bäumen und Experimente mit historischen Pigmenten der Künstler Agnes Meyer-Brandis, Adam Brown und Thomas Feuerstein. Auch die EPA Kunstsammlung besitzt Arbeiten von Thomas Feuerstein und der Film Exploring Art at the EPO führt in das Atelier des Künstlers.
Durch das Hervorheben der komplexen Spannungen zwischen Kunst, Natur und Wissenschaft gibt die Ausstellung in der Münchner Muffathalle Denkanstöße zum Klimaschutz. Die Künstler tauchen tief ein in die ambivalente Symbolik der Farbe Grün mit all ihren Widersprüchen und Paradoxien.
Ist uns "Grün" vielleicht deshalb so wichtig, weil hier Natürlichkeit und Künstlichkeit, das Gesunde und das Toxische, das Erhoffte und das Verlorene oszillieren?
Jeppe Hein, der in der Kunstsammlung des EPA mit dem Brunnen „Blomsten" (2004) vertreten ist, ist nun in einer Ausstellung im Münchner Lenbachhaus zu sehen: seine interaktive Wasserinstallation „Action in Space / Space in Action" lädt den Besucher ein, aktiv zu werden, den Brunnen zu betreten und ihn als Raum oder Spielfeld zu erleben.
Arbeiten von Alicja Kwade sind zur Zeit in der Ausstellung „A secret show for a secret person in Ireland" im Kunstraum Konrad in Niederösterreich zu sehen. Die Schau beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie „wirklich" ist das, was wir sehen, hören und wahrnehmen. Ein ähnliches Thema lassen auch Kwades Arbeiten „Stand by", die sich in der Kunstsammlung des EPA befinden, erkennen: die Künstlerin geht der Substanz der Dinge tief auf den Grund und interessiert sich für Fragen nach Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit sowie den dahinter stehenden Wertekonventionen.
Seit mehr als 25 Jahren beschäftigt sich der dänische Künstler Olafur Eliasson mit Fragen der Wahrnehmung, Bewegung und Körpererfahrung. Seine Arbeit Pedestrian vibes (2005, Fotogravur, Papier) ist Teil der Kunstsammlung des EPA. In diesem von unterschiedlich geschwungenen, sich zum Teil überlagernden Linien geprägten Werk zeichnete der Künstler Spuren seiner eigenen Bewegungen zu Musik verschiedener Stilrichtungen auf.
Sein jüngstes Werk, eine Installation mit dem Titel Life, ist derzeit in der Fondation Beyeler in der Schweiz zu sehen. Der Clou der Ausstellung: Eliasson flutet mehrere Räume des Museums. Er liess die Glasfenster und die normalerweise ausgestellten Werke, darunter van Gogh, Monet und Picasso, entfernen und Wasser aus dem angrenzenden Teich eindringen. Die Ausstellung kann Tag und Nacht besucht werden; die Besucher spazieren auf Holzstegen über das Wasser und bestaunen Seerosen wie andere Wasserpflanzen, die dort nun wachsen. Eliasson öffnet das Museum gleichsam für Natur und Menschen, wobei der Zuschauer Teil des Kunstobjektes wird.
Die Ausstellung "Moment.Monument", die derzeit im Kunst Museum Winterthur zu sehen ist, zeigt unter anderem Werke von zwei Künstlern aus der Sammlung des EPA, Roman Signer und Alicja Kwade. Der Schweizer Aktions- und Konzeptkünstler Roman Signer, der an der Documenta in Kassel und der Biennale in Venedig teilnahm, konzeptioniert mit Paddle (2009, Holz, Metall) eine Installation, die sich mit Raum und Zeit beschäftigt. Die zeitliche Dimension seiner Arbeit wird zu einer Metapher für Wandel und Entwicklung. Die Künstlerin Alicja Kwade zeigt in ihrer Arbeit Stand by (2002, C-Print) Lichtsignale, die technische Geräte im Stand-by-Modus aussenden, und stellt damit Fragen nach Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit sowie nach gesellschaftlich verabredeten Wertungskonventionen.
Die Ausstellung im Museum Winterthur befasst sich mit Aspekten der zeitgenössischen Skulptur und stellt die Frage: misst sich zeitgenössische Skulptur am Monument oder ist ihr Fokus auf den Moment gerichtet? Vor allem seit den 1960er Jahren etablierte sich ein Skulpturbegriff, der das traditionelle Verständnis des Kunstwerkes als Artefakt zugunsten prozesshafter Ansätze aufbrach. In diesem Spannungsfeld zwischen Dauer und Vergänglichkeit beschäftigen sich Künstler wie Roman Signer und Alicia Kwade mit Strategien der Erzählung und Erinnerung, die die Kunst für die Welt öffnen.
Ein Kunstwerk aus der Sammlung des EPA wurde vom 09. Februar bis 26. März 2019 in einer Ausstellung im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe gezeigt. Die große Retrospektive zum Künstler Dieter Jung präsentierte die Leihgabe des EPA, ein Holokinetisches Mobile des Künstlers, an prominenter Stelle im Foyer des Museums.
Abschluss des Kunst-am-Bau-Wettbewerbs, ausgeschrieben vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Europäisches Patentamt Berlin, Kantine: Gewinner ist Roland Fuhrmann
Katharina Grosse: „It Wasn't Us" (14. Juni 2020 bis 10. Januar 2021), Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart, Invalidenstraße 50-51, 10557 Berlin
Thomas Ruff: „Thomas Ruff" (9. Mai bis 16. August 2020), Kunstsammlung NRW, K21, Ständehausstraße 1, 40217 Düsseldorf, DE