IDEA , 1996
Glasröhren, Neonglas
250 x 250 cm
Maurizio Nannucci (*1939, Florenz, IT), einer der bedeutendsten Konzept- und Lichtkünstler der Post-Moderne, untersucht die
Beziehung zwischen Sprache, Schrift und Bild. Von der Konkreten Poesie kommend, verwendet Nannucci Sprache als Kunstform,
wobei er sowohl ganze Sätze als auch einzelne Wörter oder gar Wortauflösungen visualisiert. Ein gelbes A, daran angeschmiegt
ein blaues D, ein rotes E und ganz links, erst auf den zweiten Blick wahrzunehmen, ein grünes I. Das sind die Elemente, aus
denen die Neonarbeit IDEA bestehet. Ein optisches Rätsel; mit Hilfe des Titels IDEA kommt der Betrachter auf das dargestellte
Wort. Ein Wort, das Kreativität, Innovation wie auch geistiges Eigentum impliziert. In der Form von Neonröhren holt Nannucci
Buchstaben in den Raum, gibt ihnen durch Licht die zusätzliche Funktion, Räume zu beeinflussen. Dabei entsteht zwischen den
Buchstaben und dem Licht eine Wechselwirkung: wie die Buchstaben, die erst durch die richtige Aneinanderreihung zu einem Wort
verschmelzen, ergeben die verschiedenen Lichtfarben der einzelnen Buchstaben erst zusammen einen gemeinsamen Lichteindruck,
der dem umgebenden Raum die beabsichtigte Stimmung verleiht. Oftmals kommt es zu einem Wechselspiel von Sprache und dem Gesehenem,
wie bei MEHR ALS DAS AUGE SEHEN KANN. Der Satz spielt auf die der Kunst oft immanente Imagination an. Mit Sprache wird somit
die Idee eines tradierten Bildbegriffs ersetzt.
MEHR ALS DAS AUGE SEHEN KANN, 1999
Neonröhren, Acrylglas
50 x 1250 x 12 cm