Santo Domingo for Nené
, 2000
C-print
9 Fotografien, je 51 x 61 cm
© Sean Scully, Courtesy Galerie Bernd Klüser
Am bekanntesten ist Sean Scully (*1945 in Dublin, IE) für seine großformatigen abstrakten Gemälde, in denen Monumentalität
und Intimität verschmelzen: mit ihren breiten, kräftigen Blöcken und Farbstreifen und ihren oft weichen Kanten geben sie dem
Betrachter zu verstehen, dass er in diesen dynamischen Werken keine Gewissheiten finden wird. Scullys unperfekte geometrische
Formen bilden eindrucksvolle, aber unregelmäßige Gitter mit einer ganz eigenen Energie. Im Laufe der Jahre hat Scully sein
künstlerisches Repertoire unter anderem um Bildhauerei, Druckgrafik und Fotografie erweitert.
In den architektonischen Details der abgeblätterten Farbe an den Hauswänden auf den Fotografien spiegelt sich Scullys Interesse
für den Charakter bunter Formen und lebendiger Oberflächen wider. Was jenseits der geschlossenen Türen und Fenster vor sich
geht, bleibt dem Betrachter verborgen und doch wird er in ihren Bann gezogen. Aufgenommen während eines Besuchs in der Hauptstadt
der Dominikanischen Republik, wecken die Fotografien Erinnerungen an die breiten Pinselstriche und dicken Farbschichten in
so vielen von Scullys Werken. Santo Domingo for Nené könnte gleichsam für eine Reise des Künstlers stehen, die ihn aus seinem
Studio heraus und fernab der Heimat zu Abbildern seiner schönsten Gemälde führt.