Hinter uns liegt ein Jahr mit beachtlichen Leistungen

Die Nachfrage nach Patentschutz in Europa ist das vierte Jahr in Folge gestiegen. Dieses Wachstum zeigt, dass Unternehmen weltweit Europa verstärkt als bedeutenden Innovationsstandort wahrnehmen. Die führende Position europäischer Unternehmen in patentintensiven Technologien unterstreicht erneut die zentrale Rolle dieser Branchen für die Beschäftigung und das Wachstum in der europäischen Wirtschaft.

Ich freue mich, die Jahreszahlen des Europäischen Patentamts für 2013 präsentieren zu können.

Letztes Jahr haben wir das 40-jährige Bestehen unseres Gründungsvertrags, des Europäischen Patentübereinkommens gefeiert. Höhepunkte waren die Verleihung des Europäischen Erfinderpreises in Amsterdam im Mai sowie die feierlichen Veranstaltungen in München im Oktober.

Mit 265 000 Anmeldungen, d. h. 2,8 % mehr als im letzten Jahr, war 2013 erneut ein Rekordjahr. Interessanterweise liegt der Anteil der europäischen Anmelder am Gesamtanmeldeaufkommen bei 35 % und ist damit gegenüber den vergangenen Jahren stabil geblieben. 65 % der Anmeldungen gingen aus außereuropäischen Ländern ein, wobei der Anteil aus China und Korea 2013 merklich gestiegen ist.

Das absolute Wachstum ist jedoch nicht der einzige positive Trend. Betrachtet man die Anmeldungen pro Einwohner, zählen die europäischen Länder zu den innovativsten der Welt. Ein Drittel der Anmelder beim EPA sind KMU, Universitäten und öffentliche Forschungseinrichtungen.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, den Zugang zum europäischen Patentsystem zu erleichtern, d. h. zu vereinfachen und zu harmonisieren. Zwei Beispiele aus dem Jahr 2013: Zunächst haben wir zusammen mit unseren amerikanischen Kollegen im USPTO ein neues Klassifikationssystem eingeführt. Das zweite Beispiel ist Patent Translate, unser kostenloser maschineller Übersetzungsdienst. Er deckt nun 32 Sprachen ab, einschließlich Chinesisch, Japanisch, Koreanisch und Russisch, und überwindet damit die Sprachbarriere.

Eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres war natürlich die politische Entscheidung von 25 EU-Staaten, ein einheitliches Patent sowie das Einheitliche Patentgericht zu schaffen. Ich denke, damit hat sich die Vision unserer Gründerväter erfüllt, der europäischen Wirtschaft ein effizientes Instrument an die Hand zu geben, um durch die Zusammenarbeit in Europa die Innovation zu fördern und für Wirtschaftswachstum und Wohlstand zu sorgen.