Wissenstransfer und Wissensaustausch sind wesentliche Merkmale der wissensbasierten Wirtschaft in Europa, von denen auch die Stakeholder im europäischen Patentsystem wie die Patentanmelder und die Prüfer des EPA profitieren.
Das Amt investierte auch letztes Jahr
weiter in die Bereitstellung von Schulungen für seine rund
7 000 Mitarbeiter. So führte beispielsweise die EPA-Talentakademie
ein formales Ausbildungsprogramm
für neu eingestellte Prüfer durch. 2018
verbrachten allein Patentprüfer mehr als 50 Tage im Klassenzimmer oder auf
unserer E‑Learning‑Plattform;
zudem wurden neue Prüfer beim Lernen am Arbeitsplatz von persönlichen Betreuern
angeleitet. Insgesamt erhielten EPA-Mitarbeiter 174 000 Stunden
Schulungen; darin enthalten ist ein Anstieg der Zahl der E‑Learning‑Stunden um 155 %.
Der umfangreiche Wissenstransfer
wird auch externen Interessengruppen angeboten.
Das EPA teilt seine Expertise mit Nutzern und erleichtert die Weitergabe von
Wissen. Der Schwerpunkt liegt darauf, der Öffentlichkeit die Datenbanken,
Ressourcen, Tools und Schulungsmöglichkeiten zugänglich zu machen, die für die
Entwicklung informierter Patentstrategien erforderlich sind. 2018 stellte das
EPA eine Betaversion
des neuen Espacenet zur Verfügung, das nun
plattformübergreifend genutzt werden kann und auf der nutzerfreundlichen
Oberfläche eine Reihe neuer Funktionen bietet. Jeder, der nach
Patentinformationen sucht, hat nun Zugriff auf mehr als 110 Millionen
Datensätze von rund 100 Patentbehörden weltweit. Mit dem neuen Espacenet
können Erfinder und Unternehmen nun einfach Patentinformationen finden und
nutzen; damit wird es leichter, Zukunftstechnologien zu überwachen, Lösungen
für technische Aufgaben zu finden und mit den Entwicklungen von Wettbewerbern
Schritt zu halten.
In diesem Zusammenhang spielt die Europäische
Patentakademie eine wichtige Rolle, indem sie
Schulungen für Interessierte aus Behörden, Patentberufen, Wissenschaft und
Wirtschaft sowie für Richter anbietet. Es gibt verschiedene Plattformen, die
jeweils auf spezifische Lernergebnisse zugeschnitten sind. Im vergangenen Jahr
z. B. wurden 17 Schulungsveranstaltungen mit oft mehr als
400 Teilnehmern durchgeführt.
Die Förderung dieser Kultur des Wissenstransfers ist für den Auftrag des Amts von zentraler Bedeutung. Sie erweitert das Know-how unserer Mitarbeiter und ermutigt gleichzeitig die Nutzer zu weiteren Innovationen, was wiederum das Wirtschaftswachstum vorantreibt.